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Brief einer Kuh


Hallo, liebe Kinder,

darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Muhita, ich bin eine Kuh. Man kann schon sagen, dass ich eine sehr glückliche Kuh bin, denn mir geht es  sehr gut.

Ich habe einen kleinen Stall, bekomme jeden Tag etwas  zu fressen und zu trinken, und nachts darf ich meistens sogar in einem  richtigen Bett schlafen.

Meine beste Freundin heißt Clara. Wir kennen uns, seit sie zwei Jahre alt ist, da hat sie mich nämlich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Clara sah mich, ich sah sie - und schon war ich gekauft. Das Geld für mich haben natürlich Claras Eltern gezahlt, mit zwei Jahren haben Kinder noch kein eigenes Geld. Clara wird morgen vier Jahre alt und seit zwei langen Jahren verbringen wir so gut wie jeden Tag zusammen. Clara hat mich auch schon mit in ihren Kindergarten genommen. Das war ziemlich lustig. Da lernte ich auch andere Tiere kennen. Zum Beispiel Tobär, das ist ein lustiger kleiner Braunbär, der hat ein kleines Glöckchen um den Hals. Oder auch Eti, das ist ein großer grauer Esel, der ist fast sogar ein bisschen größer als ich, aber nur fast. Dann lernte ich noch Gundi kennen, einen rosa Hasen. Der ist so alt, dass sein Fell schon an vielen Stellen abgeschabt ist. Aber das macht ja nichts. Denn das wichtigste ist die Liebe. Und davon bekommen wir so unglaublich viel geschenkt. Wenn man die in Schokoladentafel zählen würde, dann wären das Berge.

Wir geben diese Liebe natürlich auch zurück. Wir sind zum Beispiel  Weltmeister im Trösten. Wenn ein Kind weint, dann nehmen wir es in den Arm und lassen es sich erst einmal ausheulen. Dann schenken wir ihm ganz viel Nähe und Liebe und Wärme, und schon ist alles wieder gut.

Gestern hatte ich ein ganz, ganz komisches Erlebnis, das möchte ich mit euch teilen.
Clara besuchte zusammen mit dem Kindergarten einen Bauernhof. Dort stellte sie mich Bauernhofkühen vor. Diese Kühe muhten total freundlich und überrascht, als sie mich sahen. Natürlich sprachen wir miteinander, und es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mit Kühen sprach. Es war einfach. Als Kuh braucht man nur zu muhen, und schon versteht die andere Kuh, was man meint.

Die Kühe im Bauernhof gehören keinen Kindern sondern Erwachsenen. Sie dürfen auch nicht nachts in deren Betten schlafen, sondern müssen im Stall bleiben. Sie sind auch nicht dazu da, die Menschen zu trösten und ihnen Liebe zu schenken, sondern sie müssen hart arbeiten. Jeden Tag müssen sie Milch geben und zwar ziemlich viel. Diese Kühe erzählten, dass es ihnen noch sehr gut geht, denn sie dürfen im Sommer hinaus auf eine grüne Wiese. Es gäbe auch viele Kühe, die müssten ihr Leben lang im Stall stehen. Und das wäre noch nicht das Allerschlimmste. Manchen Kühen und vor allem den Rindern, also ihren Kindern, würde es oft noch viel schlechter gehen, die würden nämlich zum Metzger gebracht. Und von dort wäre noch keine einzige Kuh und noch kein Rind jemals zurückgekehrt.

Bin ich froh, dass ich Clara habe und dass es meine Aufgabe ist, Liebe und Trost zu schenken.

Oh, leider muss ich aufhören. Clara weint, sie braucht mich jetzt! Tschüß, bis bald,

Eure
Muhita

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